Als ich damals meine erste Seife gesiedet habe, war ich ganz schön aufgeregt: auf was muss ich alles achten? Soll ich direkt Farbe und Duft probieren? Wie war das nochmal: Lauge ins Wasser oder andersrum? Ich fühlte mich überfordert von all den Informationen und habe den Termin immer wieder rausgezögert, weil ich mich noch nicht bereit gefühlt habe.
Als ich es dann endlich gewagt habe war ich anschließend stolz wie Oskar: ich war über mich hinausgewachsen und hatte mich tatsächlich getraut. Und was noch viel besser war: ich hielt tatsächlich eine „richtige“ Seife in den Händen! Ich fühlte mich wie eine Magierin, die Öle und Fette mit Hilfe eines Zauberspruchs und eines Zauberstabs (OK, es war ein Pürierstab 😉) in Seife verwandelt hatte.
Wenn Du auch darüber nachdenkst, bald Deine erste Seife zu sieden, habe ich hier 5 Tipps für Dich, damit der Start in das Siederleben auch gut gelingt:
Tipp 1: Informiere Dich vor Deiner ersten Seife 📚
Bevor Du Deine erste Seife herstellst, solltest Du genau wissen, was Du tust. Du solltest über die Zusammensetzung Deines Rezeptes, die Abhängigkeit der Menge an Natriumhydroxid von den eingesetzten Ölen, den korrekten Umgang mit der Lauge und auch die Reihenfolge der Arbeitsschritte bestens Bescheid wissen. Auch, wenn Angst vor der Lauge bei der Einhaltung von Sicherheitsregeln unnötig ist, birgt ein unsachgemäßes Arbeiten die Gefahr von freier Lauge in Deiner späteren Seife und damit ein gesundheitliches Risiko.
Tipp 2: Nutze für Deine erste Seife ein schlichtes Rezept ohne Zusätze 🧼
Ich weiß, es ist verlockend, direkt eine „richtige“ Seife mit Farbe und Duft herstellen zu wollen. Aber glaube mir, es macht wirklich Sinn, ohne Zusätze anzufangen. Lieber, Du beginnst mit einfachen Rezepten und hast Erfolg, als dass Du nachher eine knatschweiche, misslungene erste Seife produzierst, die Du am liebsten in die Tonne treten würdest. (Hab ich schon erlebt und finde es jammerschade um die hochwertigen Zutaten….) In Deinen nächsten Rezepten kannst Du Dich ja dann nach und nach an alles rantasten. Und eine einfache, schlichte Seife kann man im Nachhinein immer noch wunderbar „aufpeppen“ und nachträglich mit Duft und Farbe versehen.
Tipp 3: Nimm Dir Zeit für Deine erste Seife ⌛
Such Dir für Deine erste Siedeerfahrung einen Termin aus, an dem Du Ruhe hast. Wenn Du nicht alleine wohnst, bitte um etwas Zeit für Dich ohne Störung. Nichts ist anstrengender, als unter Zeitdruck zu Sieden oder ungeplanten Besuch zu bekommen, wenn Du gerade die Lauge anrührst. (Ich spreche aus Erfahrung 😉 )
Tipp 4: Bereite alles für Deine erste Seife vor 👩🔬
Bevor Du tatsächlich mit dem Sieden beginnst, lies Dir die Anleitung noch einmal genau durch und kontrolliere, ob Du wirklich alle Zutaten und Arbeitsgeräte am Platz hast. Wenn Du einmal mit dem Sieden angefangen hast und Dir mittendrin ein wichtiges Utensil fehlt, kann das sehr nervenaufreibend werden.
Tipp 5: Dokumentiere Dir die Herstellung Deiner ersten Seife ✍️
Etwas, das ich Dir ans Herz legen möchte: Führe von Anfang an Aufzeichnungen über die Herstellung Deiner Seifen. Notiere Dir das Datum, die Zusammensetzung und mache Notizen, wenn es irgend eine Besonderheit gab. Gewöhne Dich jetzt schon daran, damit es später, wenn Du komplexere Rezepte mit Farben und/ oder Duft nutzt, bereits Gewohnheit geworden ist. Spätestens, wenn Du mal ein Stück Deiner Seife verschenken möchtest, bist Du froh über diese Infos.
Wenn Du gerne eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Deine erste Seife hättest, melde Dich doch am besten direkt für meine kostenlosen Workshop „Seife sieden leicht gemacht“ an. Dann hältst auch Du schon bald voller Stolz Deine erste, eigene Seife in Deinen Händen!