Kaffeeseife: was ist das und wozu ist sie nützlich?

Eine der vielen „besonderen“ Seifen, die es beim Seife sieden gibt, ist die Kaffeeseife.

Dabei fallen unter diesen Begriff mehrere Methoden: zum einen Seifen, bei denen die Laugenflüssigkeit durch Kaffee ersetzt wird. Zum anderen auch Seife, bei der Kaffeepulver oder Kaffeesatz dem Seifenleim zugesetzt wird. Und auch eine Kombination aus beidem ist gebräuchlich.

Wie wird Kaffeeseife hergestellt?

Wie bereits geschrieben gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Kaffeeseife herzustellen.

Kaffee als Laugenflüssigkeit:

Bei diesem Verfahren ersetzt Du einen Teil oder Deine komplette Laugenflüssigkeit durch Kaffee. Achte darauf, den Kaffee möglichst mit destilliertem Wasser anzusetzen und vor Gebrauch gut abkühlen zu lassen. Du kannst hier mit unterschiedlich starkem Kaffee experimentieren. In diesem löst Du dann wie üblich Deine Lauge auf und verabeitest alles wie gewohnt weiter.

Kaffee als Zusatz in Deiner Seife

Hierbei wird Kaffeepulver der Seife zugegeben. Du kannst dazu sowohl frisches Kaffeepulver nutzen als auch gebrauchten Kaffeesatz. Bei Kaffeesatz achte darauf, dass Du ihn vor Gebrauch möglichst trocknen lässt. So vermeidest Du eine mögliche Schimmelbildung. Der Unterschied zwischen frischem und gebrauchtem Kaffeepulver liegt vor allem im Koffeingehalt, der in frischem Pulver wesentlich höher liegt.

Du kannst entweder den gesamten Seifenleim mit Kaffeepulver versetzen oder aber nur einen Teil. Je nach Menge erreichst Du so eine unterschiedliche Intensität des Peelings. Von der Menge her reichen wenige Esslöffel Kaffeepulver aus, wenn Du zu viel einsetzt kann es Deine Seife etwas bröselig machen.

Was sind die Vorteile von Kaffeeseife und welche Nachteile gibt es?

Du kennst das vielleicht aus einigen Parfümerien: zwischen all den Parfumfläschchen stehen immer wieder Schälchen mit Kaffeebohnen. Warum ist das so? Kaffee kann Geruchsmoleküle binden und macht Dir so quasi Deine Nase wieder frei für den Geruch des nächsten Duftes.

Und auch Kaffeeseife mit Kaffee als Laugenflüssigkeit kann vor allem eines sehr gut: Gerüche binden. Daher eignet sich Kaffeeseife besonders gut als Küchenseife oder aber auch nach der Gartenarbeit. Selbst den Geruch von Zwiebel oder Fisch an den Fingern wirst Du mit Kaffeeseife wunderbar los.

Zusätzlich kannst Du durch die Zugabe von Kaffeepulver einen Peelingeffekt Deiner Seife erreichen. Hierbei kannst Du schön mit den verschiedenen Mahlgraden experimentieren. Je nachdem, ob Du lieber einen groben „Schrubbel“ oder eine feine Körnung bevorzugst kannst Du das entsprechende Kaffeepulver einsetzen. So reinigt diese Seife auch mechanisch sehr gut. Und: wenn Du bereits gebrauchten Kaffeesatz nutzt ist diese Seife zusätzlich sogar richtig nachhaltig.

Ein weiterer Vorteil von Kaffeeseife, vor allem wenn frischer Kaffeesatz beigefügt wurde, ist die Wirkung des darin enthaltenen Koffeins auf die Haut. Koffein kann die Hautdurchblutung anregen und Cellulite vermindern. Ich bin ja sehr vorsichtig mit solchen Aussagen, aber schaden kann es sicher nicht es auszuprobieren, zumal der Schrubbel in der Seife zusätzlich die Durchblutung anregen dürfte. 😁

Ein Nachteil von Kaffeeseife besteht darin, dass sie nicht so einfach beduftet werden kann, da sie ihren eigenen Geruch „frisst“. Zarte Düfte halten nicht lange, am geeignetsten sind meiner Erfahrung nach Parfümöle, die selber bereits einen Geruch in Richtung Kaffee haben.

Achtung: wenn Du Deine Kaffeeseife unbeduftet lässt, erwarte nicht, dass sie fein nach frisch aufgebrühtem Kaffee riecht. Der Geruch kann zu Beginn sogar leicht muffig erscheinen. Dieser Eigengeruch verfliegt mit der Zeit. Wenn Du eine Seife mit „richtigem Kaffeeduft“ haben möchtest, solltest Du daher unbedingt mit Parfumöl nachhelfen.

Ein weitere Nachteil oder eher eine Besonderheit ist die Farbe dieser Seife, die auf Grund des Kaffees einfach braun ist. Aber hier gilt: die Wirkung macht diesen Nachteil wett.

Ein letzter Tipp:

Auch wenn Kaffee ein vergleichsweise einfacher Zusatz ist, der Deine Seife nicht aufheizt oder besonderes Vorgehen benötigt: Bevor Du Dich an Kaffeeseife wagst, setze Dich zuerst mit der generellen Herstellung von Seife auseinander. Erst wenn Du darin sicher bist, solltest Du mit Kaffee in der Seife experimentieren. Du kannst prinzipiell jedes Deiner Rezepte in eine Kaffeeseife verwandeln. Feine Marmorierungen sind jedoch schwierig und passe den Duft entsprechend an, damit Du hinterher nicht enttäuscht bist weil die Seife nicht wie erhofft riecht.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert