Einer der Gründe, warum ich meine selbst hergestellten Seifen so liebe: Sie sind unglaublich gut für meine Haut. Ich habe durch meine Siederei (und Selbstrührerei) meine wegen Neurodermitis sehr empfindliche Haut so verbessern können, dass ich keinerlei spezielle Creme geschweige denn Kortison mehr brauche.
Speziell im Gesicht hat mir eine Seifenart dabei ganz besonders geholfen: Salzseife.
Salzseife, was ist das?
Salzseife bedeutet, dass einer Seife eine erhebliche Menge Salz zugesetzt wird. Bei mir sind es meist die gleiche bis doppelte Menge, die ich an Fettmasse einsetze. Dadurch wird diese Seife sehr mild und reinigt nicht nur, sondern kann sogar entzündungshemmend wirken. Wer es genau wissen will: die meisten Bakterien sterben in Umgebungen mit hohem Salzgehalt sogar. Daher wird Salz unter anderem auch als Konservierungsmittel eingesetzt. Außerdem hilft es der Haut, Feuchtigkeit zu binden. Das im Salz (=Natriumchlorid) enthaltene Natrium ist sogar in der Lage, die Wundheilung zu fördern, was besonders Neurodermitiker zu schätzen wissen.
Übrigens: Nicht nur in Seife kann Salz einen gesundheitsförderlichen Einfluss haben kann, wie Du HIER zum Beispiel sogar als Empfehlung zum Schutz vor Virusinfektionen nachlesen kannst. Selbst wenn Seife ein „Rinse Off“ Produkt ist, also direkt nach Nutzung wieder abgewaschen wird, bin ich persönlich und viele meiner Kursteilnehmer absolut von ihrer Wirkung überzeugt.
Auch optisch macht diese Seifenart ganz schön was her. Durch den hohen Salzgehalt glitzern diese Seifen nämlich oft wie Schnee in der Sonne. In kleine Einzelförmchen mit Muster gegossen erhältst Du so ganz ohne den Zusatz von Farbe ansprechende kleine Kunstwerke.
Wozu nutze ich Salzseife?
Salzseifen sind vor allem für die Gesichtsreinigung mein Favorit. Daher stelle ich sie meistens ohne Duft und Farbe her. Ich empfinde sie auf meiner wegen Neurodermitis extrem empfindlichen Haut als äußerst pflegend und feuchtigkeitsspendend. Aber auch bei Schuppenflechte oder unreiner Haut schwören viele auf die beruhigende, entzündungshemmende und abheilende Wirkung dieser Kombi. Bei unreiner Haut kann der Einsatz eines entsprechenden ätherischen Öl wie z. B. Lavendel diese Wirkung noch unterstützen.
Außerdem werden durch die feine Kristallstruktur tote Hautschuppen entfernt und die Durchblutung der Gesichtshaut angeregt. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn Du die Seife direkt auf der Gesichtshaut anwendest. Wenn Du empfindliche Haut hast kannst Du aber auch die Seife in den Händen aufschäumen und anschließend den Schaum zum Waschen nutzen.
Zunächst kann bei Gebrauch ein leichtes Prickeln auftreten, vor allem wenn offene Hautstellen vorhanden sind. (Einen gleichen Effekt hast Du, wenn Du im Meer badest und eine kleine Wunde auf der Haut hast.) Das ist aber nicht tragisch und vergeht nach einer kurzen Weile. Auch wenn die trockene Seife leicht glitzert und man die einzelnen Salzkristalle gut erkennen kann, kratzen diese außer bei sehr grobem Salz nicht auf der Haut, weil sie sich bei Berührung mit Wasser blitzschnell auflösen.
Wie stellt man Salzseife her?
Salzseife besteht tatsächlich aus genau 2 Komponenten: Salz und Seife. Das Salz wird einfach kurz vorm Abfüllen des Seifenleims mit der Hand untergehoben. Und wenn ich Salz schreibe, meine ich: viel Salz! Nicht nur ein paar Teelöffel, sondern bis zu 3 mal soviel wie Deine Fettmasse. Das macht Deine Seifenmasse beim Abfüllen ganz schön träge. Zu Beginn würde ich Dir daher empfehlen, mit 100 % Salz bezogen auf Deine Seifenmasse anzufangen und Dich dann hochzutasten, bis Du zufrieden mit der entstandenen Seife bist.
Nutzen kannst Du übrigens fast jede beliebige Salzsorte. Lediglich totes Meer Salz oder Bittersalz haben einen so hohen Mineraliengehalt, dass sie nicht geeignet sind.
Ich persönlich bevorzuge sehr feines Salz, da mich größere Salzkristalle bei Benutzung stören. Generell kannst Du aber auch grobes Salz für die Herstellung nutzen. Am besten probierst Du für Dich aus, was Dir am angenehmsten ist.
Tipps für Deine eigene Salzseife
Gerade als Anfänger unterschätzt man schnell, wie hart Salzseifen in kürzester Zeit werden. Einen Block Salzseife nach dem Abkühlen schneiden zu wollen ist ein recht frustranes Unterfangen. Daher solltest Du für Salzseife wenn möglich Einzelförmchen nutzen. Außerdem ist ein hoher Anteil an Schaumfetten oder der Zusatz schaumunterstützender Zusätze hilfreich, um die Schaumunwilligkeit dieser Seifenart etwas zu beheben. Ich nutze dazu zum Beispiel gerne Lanolin. Fortgeschrittene können für eine erhöhte Schaumbildung auch die Mischverseifung nutzen. Bedenke bei der Rezepterstellung außerdem die erhöhte Gesamtmenge, die durch die Salzzugabe entsteht. Dies wirkt sich auch auf Deine benötigte Menge an Duft aus, die Du auf die gesamte Seifenmenge berechnen solltest.
Und noch ein Tipp. Da Salzseife sehr hygroskopisch ist, das heißt, dass sie Wasser anzieht, solltest Du bei dieser Seife besonders auf eine trockene Lagerung achten.
Fazit
Wenn Du eine besonders milde Reinigung suchst, die streichelzarte Haut verspricht, solltest Du diese Art der Seifen unbedingt ausprobieren. Du wirst überrascht sein, welchen Unterschied der Zusatz von Salz zu Deinen Rezepten ausmacht. Ich zumindest möchte mein Stück Salzseife am Waschbeckenrand nicht mehr missen.
[…] Salzseife kommt auf der Schale gleich nochmal so edel […]
Hallo Jessica,
ich habe schon die zweite Version Salzseife gemacht nach unserer Seifenoper im November. Jetzt mit feinem Salz und hellem Olivenöl. So ist sie auch schön weiss geworden, die letzte war mehr hellgelb. Tat der Seife nichts, doch an der Optik wollte ich noch arbeiten. Vielen Dank für Deine ganze Arbeit rund um die Seifenoper. Danke, Danke.
Liebe Birgit,
das freut mich sehr! Und mit jeder Seife, die ihr Soapstars umsetzt, wächst meine Motivation noch mehr 😀 Danke!
Sehr interessant, das ist das nächste Projekt.
Liebe Susanne,
toll, wenn ich Dich inspirieren konnte!
Berichte doch gerne mal, wenn Du sie benutzt!
herzliche Grüße
Jessica
Ein schöner Beitrag.
Dann werde ich mich auch mal an Salzseife wagen.